Die evangelische Kirchengemeinde besitzt die historische Christuskirche, mitten in der Andernacher Innenstadt. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen unser Gotteshaus kurz vor.
Die evangelische Kirchengemeinde besitzt die historische Christuskirche, mitten in der Andernacher Innenstadt. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen unser Gotteshaus kurz vor.
Die Christuskirche ist eine spätgotische Anlage mit ungleichmäßigem Langhaus und einem in der Breite des Hauptschiffes fortgeführten Ostchores. Sie besteht im Wesentlichen aus Tuffsteinmauerwerk mit Werkstücken aus Trachyt und Basaltlava, die Länge beträgt 50,60 Meter, die Breite des Langhauses 14 Meter.
Im Inneren der Kirche stehen wir in einer lichtdurchfluteten Halle mit eindrucksvoller Schlichtheit und Großräumigkeit: Eine hervorragende einheitliche Raumwirkung. Das außen vom Hauptschiff abgesetzte Seitenschiff ist innen völlig in den Hauptraum integriert. Die weiten Arkadenöffnungen zwischen schlanken profilierten Pfeilern reichen hoch in die Gewölbe hinein. Die Kirche kann als das Werk einer hochstehenden Bauhütte angesehen werden.
Ursprünglich gehörte dies Gotteshaus, geweiht dem Hl. Nikolaus, zum Kloster der Minoriten, der Minderen Brüder. Diese waren Teil des Franziskanerordens. Wann der Orden nun genau in Andernach seine Niederlassung gründete, ist nicht ganz genau festzulegen. Als frühestes Datum wird der Oktober 1226 genannt. Ein sicheres Datum ist gewiss das Jahr 1244, da hier der damals bestehenden Klosterkirche ein Ablass an einigen Tagen im Jahr verliehen wurde. Zu diesem Zeitpunkt gehörte das Andernacher Kloster schon zur Kölner Ordensprovinz. Da nirgendwo in den Ordensaufzeichnungen von einem Vorgängerbau unserer heutigen Christuskirche die Rede ist, ist m.E. davon auszugehen, dass es sich bei der im Ablass erwähnten Kirche um die damals schon bestehenden Teile unserer heutigen Kirche handeln könnte. Das wären dann der Chor und die Apsis (Rundung am Ende des Chores), die auch schon im gottesdienstlichen Gebrauch waren. Spätestens im Jahre 1245 war dies wohl der Fall. Gegen 1300 wird zumindest ein Teil des Westteils der Kirche, mit unserem heutigen Haupteingang gestanden haben. Der Platz dazwischen wurde dann in verschieden Bauphasen ausgefüllt. Erst im fortgeschrittenen 14. und 15. Jahrhundert wurde die Kirche eingewölbt - und zwar auch im Chor und in der Apsis.
Die ehemalige Andernacher Franziskanerkirche blickt also auf eine rund 200jährige Bauzeit zurück, so dass es schon einem kleinen Wunder gleichkommt, dass sie innen wie außen einen sehr harmonischen und einheitlichen Eindruck macht. Dem Streben der Bettelorden nach Einfachheit und Beschränkung, vor allem auf eine turmlose und enggeschlossene Baugruppe, setzte sie eine großzügige Gestaltung und feingliedrige Ausführung entgegen.
Während der französischen Besatzungszeit, Anfang des 19. Jahrhunderts, ging die alte Ausstattung fast vollständig verloren. Das Gebäude musste sogar als Pferdestall dienen. Außer einigen Grabsteinen und den zahlreichen auf die Gewölbekappen gemalten Stifterwappen aus der Bauzeit sind im Chor die Reste eines 1955 wiederentdeckten Nischengrabmales aus dem 14. Jahrhundert beachtenswert. Es handelt sich hierbei um eine Kreuzigungsgruppe mit zwei Stifterfiguren, die leider schon stark beschädigt sind.
Im Jahr 1855 wurde die Kirche dann der damals neugegründeten evangelischen Gemeinde zur Verfügung gestellt.
Die Kirche zählt zu den bedeutenden rheinischen Minoritenkirchen und gilt als die größte und besterhaltene im Mittelrheingebiet.
Weitere Informationen zur Geschichte der Christuskirche finden Sie in einer kleinen Broschüre, die Pfarrer Christian Schulte geschrieben hat und die Sie hier herunterladen können. Klicken Sie dafür auf den nachfolgenden Button.